Warum Projektleitende Multitalente sein müssen
Von Mike Hubmann:
Auf dem Weg werden sowohl die Projektleiterin als auch der Marathonläufer zwangsläufig auf Hindernisse stossen. Genauso wie der Marathonläufer verschiedene Techniken einsetzt, um seine Leistung zu verbessern, stehen auch dem Projektleitenden verschiedene Vorgehensweisen zur Verfügung. Agile Methoden wie Scrum, Lean, Kanban, SAFe und LeSS sind in der Digitalisierung immer beliebter geworden. Sie helfen, komplexe Aufgaben in schnell verändernden Umgebungen zu lösen. Jedoch erfordert die Arbeit in agilen Teams eine höhere soziale Kompetenz.
Die Anschlussfähigkeit an die Organisation definiert den Mix der Methoden
Es kann sinnvoll sein, im Kern eines Projekts einen agilen Ansatz wie Scrum zu nutzen aber gegen aussen sich als Projekt mit einem klassischen Setting aufzustellen. Dadurch ist die Anschlussfähigkeit an die Organisation und die Umwelt einfacher sicherzustellen. Es gibt jedoch immer noch viele Situationen, in denen ein klassisches Projektmanagement ausreicht. Wichtig ist, sorgfältig zu überlegen, welcher Ansatz am besten zur Problemstellung passt und in der entsprechenden Situation auch am effizientesten ist.
Hybrides Projektmanagement und gemeinsame Vision
Oft wünschen Kundeninnen und Kunden oder das Top Management verbindliche Termine und Kostenzusagen. In solchen Situationen kann ein hybrider Projektmanagementansatz weiterhelfen. Hybride Ansätze kombinieren aus agilen und klassischen Ansätzen die besten Elemente. Es muss situativ entschieden werden, wie der hybride Ansatz konkret aussieht und welche Elemente am besten kombiniert werden sollen.
Um einen Mehrwert zu schaffen und schwierige Projektphasen zu überwinden, braucht das Projektteam eine gemeinsame Vision. Eine tragfähige Vision erfordert eine frühzeitige Beteiligung des Projektteams am Visionsprozess, anstatt nur Ideen aus einem Innovationsteam zu übernehmen.
Kundennutzen im Fokus
In den letzten Jahren drehte sich die Diskussion sehr stark um methodische Vorgehensfragen (agil versus klassisch). Aus Sicht der Kundinnen und Kunden ist die Vorgehensweise oft überhaupt nicht relevant. Es gilt vermehrt den Fokus auf die Auftraggebenden zu lenken, damit für diese ein echter Mehrwert generiert werden kann.
Projektleitende – Chamäleons der Projektarbeit
Die oben dargestellten Ausführungen machen klar: Projektleitende brauchen Fähigkeiten aus den verschiedensten Gebieten. Neben der inhaltlichen Bearbeitung der Problemstellung braucht es vermehrt einen Einbezug von Change Management Methoden in der Projektarbeit. Entsprechend benötigen sie Aus- und Weiterbildungen, in denen sie diese Methoden lernen und üben können. Das BWI bietet ein ganzheitliches Bildungsangebot rund ums Thema Projektmanagement: Vom Seminar «Projektmanagement – Methodik & Tools» über den Kurs Seminar «Agile Leadership» bis hin zum «CAS Projektmanagement».
CAS: 'Projektmanagement – Change und Transformation' in Kooperation mit der FH Graubünden