Achtsamkeit für Führungskräfte
Mindfulness für Führungskräfte: Achtsamkeit in Unternehmen umgesetzt
Von Michael Zirkler:
Die heutige Arbeitswelt und die «nächste Gesellschaft» stellen hohe Erwartungen und Anforderungen an Führungskräfte. Empathisch, aber doch bestimmt, unterstützend, aber auch nicht einengend – dies kann «normale» Führungskräfte an ihre Grenzen bringen, bis hin zum Risiko eines Burnouts. MBSR, also Mindfulness-Based Stress Reduction (Achtsamkeitsbasierte Stressreduktion) ist hier ein Ansatz, der Lösungen bietet. Im heutigen Blog erfährst du mehr zum Prinzip Achtsamkeit, auch Mindfulness genannt, und wie es im Unternehmen Wert stiften kann.
Was ist Mindfulness?
Mindfulness ist eine Stärke und Kompetenz seine Aufmerksamkeit auf die gegenwärtig bedeutsamen Dinge zu fokussieren. Und dabei gleichzeitig die möglichen Folgen gegenwärtiger Entscheidungen für die Zukunft einschätzen zu können. Das ist im Modus des Autopiloten kaum möglich, sondern erfordert ein sich «einlassen» auf Menschen und Situationen, auf die es jeweils ankommt. Das ist im häufig fragmentierten und von operativen Problemen geprägten Alltag von Unternehmen alles andere als einfach.
Mindfulness ist voraussetzungsreich insofern, als ein mit allen möglichen Dingen beschäftigter «Mind», also der Geist oder Verstand, die notwendige Kapazität nicht (mehr) aufbringen kann, um viele Bälle gleichzeitig im Spiel halten zu können. Und: er vergisst tendenziell sich selbst als wesentliche Ressource der Führungsarbeit mit erheblichem Burnout-Risiko.
Mindfulness hilft dabei, sich selbst zu fokussieren, die Aufmerksamkeit das Jetzt zu lenken, die eigene Energie zu steuern und damit auch in der Führungsarbeit positive Wirkung erzielen zu können. Sie unterstützt auch dabei, gute (nicht zwingend «richtige»), kluge Entscheidungen zu treffen, die den beteiligten Menschen und Systemen angemessen sind. Und sie ist eine wichtige Voraussetzung dafür, als Führungskraft selbst gesund zu bleiben.
Mindfulness kann somit als Zustand aufgefasst werden, der eine vitale, produktive und nachhaltige Operation des «Mind» repräsentiert. Der «Mind» ist damit eine wesentliche Ressource für die Führungsarbeit.
Führungskompetenz stärken
In der «nächsten Gesellschaft», also der jetzigen hochgradig vernetzten Wissensgesellschaft mit ihren digitalen Werkzeugen und sozialen Beschleunigungen, mit ihren sich laufend verändernden Ansprüchen verschiedener Stakeholder, erhält Führung eine veränderte Bedeutung. Menschen spielen zwar immer noch die wesentliche Rolle. Auch Einzelpersonen mit ihren jeweiligen Talenten, Ambitionen, Leistungsfähigkeiten, aber auch ihrer Empathie, ihren sozialen Qualitäten, ihren Kommunikationskompetenzen sind weiterhin von grosser Bedeutung. Doch die Zeit des heroischen Leadership ist weitgehend vorbei, in denen die Dinge im Alleingang oder kleinen ausgewählten Gruppen mit grossen Folgen für Viele alleine entschieden wurden.
Führung ist heute viel mehr eine gemeinsame Orientierungsleistung häufig «unentscheidbarer Fragen», auf die es keine einfachen, schon gar keine «richtigen» Antworten gibt. Die Gemengelage ist unübersichtlich, widersprüchlich, komplex, dynamisch, politisch. Führungspersonen haben hier die wichtige Rolle, die notwendigen Aushandlungs- und Entscheidungsprozesse zu moderieren. Auch der Anspruch der «Follower» hat sich verändert, sie verlangen in der Regel heute deutliche und echte Partizipation.
Der amerikanische Psychologe Kenneth Gergen bezeichnet die zur vernetzten Gesellschaft passende Führungsform als «Relational Leading». Der Managementguru Peter Drucker prägte dafür den Begriff des «Social Ecologist». Viele weitere Führungskonzepte und -begriffe sind ähnlich gelagert wie z.B. Servant Leadership, Inclusive Leadership, Shared Leadership usw. Bemerkenswert hierzu ist auch der Ansatz von Edgar Schein «Humble Leadership», welcher vor allem auf eine angemessene Beziehungsgestaltung fokussiert.
Die Tätigkeit von Führungskräften ist damit selbst komplex, Ansprüche und Erwartungen an die Führungsarbeit steigen laufend. Das kann «normale» Führungskräfte schnell überfordern.
Achtsamkeit für Führungskräfte
Führungskraft besteht vor allem darin, Unsicherheiten absorbieren zu können und Orientierung herzustellen. Das geschieht heute, wie gesagt, in vielen Fällen auf andere Weise als zu Zeiten des Heroic Leadership. Und es verlangt andere, erweiterte Fähigkeiten und Kompetenzen.
Wenn wir Führungskraft stärken wollen, gehen wir an die Quelle der Kraft zurück, das ist das Individuum in ihrem Zusammenspielt mit seinem jeweiligen System. Die Kraft zur Führung kommt aus der Person sowie aus dem Netzwerk von anderen Akteuren. Beides gilt es zu erhalten und zu pflegen. Um auf diese innere Kraft zurückzugreifen, ist es wichtig, Achtsamkeit in den Alltag zu integrieren.
Das klingt nach viel Arbeit und du fragst dich, wie du Mindfulness lernen kannst? In unserem Seminar «Mindful Leadership» wirst du Schritt für Schritt zu einem achtsamen Umgang mit dir selbst und deinem Umfeld geführt. Fokussierte Themeninputs helfen dir, deine neu gewonnen Achtsamkeit für deinen Führungsalltag zu nutzen. Das unterstützt dich dabei, nützliche und hilfreiche Inputs für dich und deine Anspruchsgruppen zu entwickeln.